Wenn wir mal richtig Kohle haben…

Hawaii, wie vielleicht sonst noch Bali und die Malediven, gehört zu den Orten, bei denen man sofort ein Bild im Kopf hat. „Und,“ wurde ich oft gefragt, „ist es so toll wie man immer hört und glaubt?“ Ja, kann ich dann immer nur antworten, ja, genau so toll oder vielleicht sogar noch ein bisschen toller. Ein Ort, den man nicht wieder vergisst und von dem man nicht genug bekommen kann, mit den entspanntesten Menschen der Welt.

Auf den Galapagosinseln hatten wir uns zunächst überlegt, nur auf den bewohnten Inseln zu bleiben und von dort aus die jeweils möglichen Tagesausflüge. Schnell wurde uns klar, dass wir damit nur einen Bruchteil zu sehen bekommen und entschieden uns deshalb für die Kreuzfahrt. Bei einem der Tagesausflüge ist ein deutsches Pärchen mit an Bord. Mitte 20. Sie haben gerade ihr Studium abgeschlossen und sich die Reise nach Ecuador, davon eine Woche auf Galapagos, gegönnt. Wir kommen ins Gespräch. Sie sind total begeistert und überlegen, wie sie bei ihren zukünftigen Jobs auch so eine lange Auszeit hinkriegen könnten. Ich weiß noch, wie sie zu ihm sagte, „Und wenn wir dann so richtig Kohle haben, dann kommen wir noch mal hierher und machen auch so eine Kreuzfahrt und sehen uns ganz Galapagos so richtig an…“, und Stephan und mir mal wieder klar wurde, was für ein wahnsinnig schönes Geschenk wir uns selbst mit dieser Reise machen.

In Cotopaxi hat Stephan ein Mädel kennengelernt, das auf Hawaii lebt. Sie empfiehlt uns das kleine Städtchen Haleiwa, am North Shore von O‘ahu. Wir haben Glück und finden ein einigermaßen bezahlbares Airbnb, direkt am Sunset Beach, und mieten uns einen Leihwagen, mit dem wir die Insel erkunden.

Wir kochen Spaghetti mit Tomatensoße und essen Spicy Garlic Shrimps von den Foodtrucks, von denen es jede Menge im Norden der Insel gibt. Schick essen gehen gibt unser Budget nicht so gut her. Das Wetter und das Klima sind perfekt. Die Strände supersauber (wer seinen Müll hinterlässt muss Strafe zahlen) und frei von jeder Art von Bebauung. Dafür gibt es vor den Stränden immer Picknickplätze und saubere öffentliche Toiletten mit Duschen.

Einige Strände haben limitierte Zugangszahlen und erfordern eine vorherige Anmeldung. Wir sind nur leider nicht schnell genug. Aber auch das was übrig bleibt, ist magisch.

Wir verbringen einen ganzen Tag lang in den Wellen im Norden, gehen wandern und ins Museum und ein bisschen Bummeln in den riesigen Malls und Shoppingstraßen rund um Waikiki. Stephan schaut sich das Pearl Harbor Memorial an. Ich mache einen Leikurs (Blumenkettenbasteln) und erfahre viel über die Bedeutung der Blumen und die Tradition dahinter. Vieles machen wir aber auch nicht, wie die Road to Hana Tour auf Maui, die uns 600 Euro gekostet hätte, zum Beispiel. Und auch Kawaii und Big Island besuchen wir nicht. Nach insgesamt 10 Tagen ziehen wir weiter.

Am letzten Tag gebe ich meine Lei-Blumen (ohne die Schnur natürlich) der Erde und dem Meer zurück. Dabei darf man sich was wünschen. Wenn wir mal richtig Kohle haben, versprechen Stephan und ich uns gegenseitig, kommen wir noch mal hierher und sehen uns ganz Hawaii so richtig an…

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