Schon ziemlich am Anfang unserer Reise haben wir darüber nachgedacht, was wir in dem halben Jahr auf jeden Fall gerne machen möchten. Für Stephan standen die Galapagosinseln ziemlich weit oben auf der Liste und wir haben relativ lange überlegt und recherchiert, wie wir das mit unserem (durchaus recht üppigen, aber für Galapagos auch wieder nicht ganz so üppigen) Budget hinbekommen könnten.
Es gibt viele Blogs und Erfahrungsberichte von Menschen, die die Inseln auf eigene Faust bereist haben (also ohne Reisegruppe und ohne Kreuzfahrt). Das geht mittlerweile auch erstaunlich gut. Drei der Inseln sind bewohnt und bieten eine mehr oder weniger große Auswahl an Hotels und Restaurants. Auf jeder der Inseln kann man Tagesausflüge zu den umliegenden unbewohnten Inseln zum Wandern und Schnorchelspots buchen und so eine ganze Reihe an Galapagoseinblicken bekommen. Vielen Reisenden genügt das auch. Und auch wir hatten uns das so überlegt.
Wenn man aber einmal vor Ort ist, merkt man schnell, welche wundervollen Orte man ohne Kreuzfahrt gerade nicht zu Gesicht bekommt. Unser Problem war, dass wir – nachdem wir bei unserem ersten Tagesausflug zur Isla Pinzon Meereschildkröten, Delfine und Seelöwen hautnah erleben durften – Blut geleckt hatten. Am nächsten Tag stand fest, dass wir versuchen würden, eine Kreuzfahrt zu buchen.
Wir klapperten die kleinen Reisebüros ab und ließen uns erste Angebote geben. Der Vermieter in unserem Hotel empfahl uns dann noch, möglichst direkt bei den Schiffseignern und Veranstaltern nachzufragen und gab uns ein paar weitere Namen und Telefonnummern.
Nach und nach trudelten die Angebote ein. Die nächsten drei Tage verbrachten wir von morgens bis abends auf insgesamt 5 Geräten damit, eine passende Kreuzfahrt für uns zu finden, Erfahrungsberichte zu lesen, Boote und Routen zu recherchieren und Preise zu vergleichen.
Das eine hatte ein super Schiff, aber eine nicht ganz so spannende Route, das nächste eine tolle Route und ein tolles Boot, passte aber nicht ganz zu unserem Zeitraum bis zum Rückflug, eines hatte ein Boot, das angeblich Luxusklasse war, auf den Fotos aber ziemlich runtergekommen aussah, und wieder ein anderes hatte eine super Route aber nur noch eine Luxuskabine übrig, die unser Budget überstieg. Gefühlt eine halbe Million WhatsApps und 30 Stunden Bildschirmzeit später hatten wir soviele unterschiedliche Informationen vorliegen, dass wir den Überblick verloren haben.
Und was macht man dann? Genau. Eine Excel Tabelle. Zwar handschriftlich auf dem Tablet, aber mit allem drum und dran inklusive Rankings und Gewichtungen für die einzelnen Aspekte.
Am Ende wurde es dann doch noch richtig spannend. Unser Wunschboot hatte zum Wunschtermin nur noch einen Platz auf der Warteliste frei. Das Paar, das die Kabine reserviert hatte, wartete auf einen negativen Coronatest, um einreisen zu können. Zwei Tage lang starrten wir auf unsere Handys. Am Sonntag Abend kam dann die ersehnte WhatsApp. Die Kabine ist frei. Dann ging alles ziemlich schnell. Am Montag haben wir die Kreuzfahrt gebucht, unseren Rückflug umgebucht, eine Fähre nach San Cristobal gebucht, wo die Kreuzfahrt für uns losging, und gepackt. Am nächsten Tag ging es auch schon los.
Beim ersten Blick auf die Anahi fiel uns dann auch ein echter Stein vom Herzen. Alles richtig gemacht, wir kleinen Excelkönig*innen.
Und hier noch ein Foto von unserem ersten Sonnenaufgang auf See..