Wer Stephan und mich kennt, der weiß, dass wir uns fast immer richtig gut verstehen. Das liegt einerseits natürlich daran, dass wir uns sehr, sehr lieb haben, aber andererseits auch daran, dass wir sehr strategisch dabei sind, mögliche Streitpunkte von vorneherein zu umschiffen oder zu eliminieren.
Wir haben zum Beispiel eine Spülmaschine mit einer Besteckschublade. Wer sich jemals mit seinem Partner oder seiner Partnerin über das korrekte Einräumen des Bestecks in die Spülmaschine gestritten hat, der weiß, worauf ich hinaus will.
Und wer mich kennt, der weiß auch, dass ich sehr viele, sehr feste Meinungen darüber habe, wie bestimmte Dinge sein sollten. Ich hasse zum Beispiel wenige Dinge so sehr wie verschmierte Tuben. Meine Sonnencremetuben, Senftuben, Zahnpastatuben halte ich peinlich sauber und reste-in-der-kappe-frei. Das führte eine Zeit lang zu diversen Auseinandersetzung – bis wir getrennte Tuben für alles eingeführt haben. Ja, wir haben zum Beispiel zwei ziemlich identische Tuben scharfen Löwensenf im Kühlschrank, eine davon ist verschmiert, die andere nicht.
Als wir dann anfingen, für die Weltreise zu packen, überlegten wir natürlich auch, wie wir Gewicht sparen können. Wir teilten die Medikamente auf und entschieden uns unter anderem auch für eine gemeinsame Zahnpastatube. Was soll ich sagen, es war nicht schön. Nach 4 Wochen habe ich es nicht mehr ausgehalten und kaufte mir eine eigene Tube. Seitdem ist wieder Friede, Freude, Eierkuchen.
Und was lernen wir daraus? Never change a running system…