Jimmy Hendrix


Menschen, die individuell reisen, sind oft schon ein ganz besonderer Schlag, egal wo sie herkommen. Gerade die jungen finden es oft total cool, mit möglichst wenig Geld auszukommen, die älteren lassen gerne raushängen, wie intensiv sie sich schon mit der Kultur auseinander gesetzt haben und lassen zum Beispiel demonstrativ „The Origin of the Species“ von Charles Darwin rumliegen, wenn sie auf den Galapagosinseln sind. Alle, egal welchen Alters, spielen gerne das „Warst du auch schon in…?“ Spiel, das gerne mit dem „Ja, damals, vor xy Jahren, als es noch nicht so touristisch / überlaufen / runtergerockt war“ Spiel kombiniert wird.

Stephan und ich spielen gerne Länder raten.

Deutsche Traveller sind oft ziemlich gut zu erkennen. Die Mädchen tragen Hotpants und Pferdeschwänze, die Jungs Jeansshorts und Patagonia T-shirts. Alle tragen Ospreyrucksäcke und Birkenstocks.
Und dann gibt es natürlich noch die alte Garde in Trekkinghosen und Männersandalen, die man auch daran erkennt, dass sie jedem, ob man es will oder nicht, die Welt erklären.

Am liebsten mag ich aber die Paradiesvögel unter den Reisenden. Wie den, dem wir auf Langkawi überall begegnet sind und der von uns liebevoll Jimmy Hendrix getauft wurde. Ende 50, wildes Haar, Camouflageshorts, Hawaiihemd, ein Stirnband, dessen Bänder nach hinten runterhängen, und Männersandalen. Diese Menschen sind auf der ganzen Welt zuhause.

Stephan und ich wurden in Südamerika oft für US-Amerikaner gehalten. Ich bin mir sicher, dass das entschieden gegen uns spricht und überlege ernsthaft, ob ich mir für die nächste Reise nicht doch eines dieser bunten Batikkleider zulegen soll. Stephan hat vorsichtshalber schon mal in Tevasandalen investiert. Vielleicht arbeiten wir auch noch an unserem Akzent. Sicher ist sicher.

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